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Literatur


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Paula wird wieder gesund

Kommentiert von Jens Lange
 
Paula wird wieder gesund, gehört zur Reihe der „ Mutmach- Bücher des Ellermann Verlages. Ein schönes Bilderbuch im Din A4 Vormat. Geschrieben von Ann de Bode mit Illustrationen von Rien Broere.
Paula steht eine Herzoperation bevor, weil ihr Herz, wie es im Buch heißt, pfft, pfft, pfft wie eine Fahradpumpe macht.
Im Verlauf des Buches wird die ungewohnte Situation im Krankenhaus beschrieben. Paula will alles wissen und so werden auch Blutabnahme und Spritze thematisiert.  Darauf, dass man nach einer Herz- OP noch schwach und appetitlos sein kann und es einem vielleicht nicht so gut geht, wird eben so eingegangen wie auf den Besuch der Verwandten. Ihr Bär Bobby und natürlich auch Mama stehen ihr bei allem zur Seite.
Dieses Buch eignet sich für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren.
Nachdem wir, vor der Herz- OP unserer Tochter, dieses Buch, auf ihren Wunsch hin, mindestens hundertmal vorgelesen und die Bilder angesehen haben, ging sie voller Vertrauen in uns und die Ärzte zu ihrer OP. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sagte sie dann eines Abends zu mir: „ Du Papa, das war alles genau so wie in meinem Buch.“

 


 

Irgendwie anders

Kommentiert von Gudrun Fahrenholz

Ein wundervolles Buch von einem kleinen Wesen, das aufgrund seines anderen Aussehens von den anderen gemieden wird. Etwas später lehnt es selbst jemanden ab aufgrund von Andersartigkeit, erkennt aber dann rasch, dass eben alle „irgendwie anders“ und damit durchaus liebenswert sind.
Ein wundervolles Buch, um sich mit dem eigenen besonderen Kind Gedanken zu machen, dass es nicht unbedingt schlimm ist, nicht so zu sein, wie alle anderen und über die eigene Toleranz gegenüber Anderen.


 

 

 
„Mein Herz gehört mir"

Kommentiert von Stephan Schmid

Ein Roman mit besonderem Thema, geschrieben von einer jungen Frau mit angeborenem Herzfehler. Michaela Auth, die 22-jährige Autorin erzählt in einem spannenden Roman die Geschichte
von Lydia, eben jener jungen Frau mit angeborenem Herzfehler. Lydia ist Anfang 20 macht gerade ihre Ausbildung zur Bibliotheksmitarbeiterin. Sie erzählt dem Leser eine Beziehungsgeschichte wie sie jeder junge Mensch erleben kann. Dino, ein junger Journalist der im gleichen Verlag wie sie arbeitet möchte einen Artikel über Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben schreiben. Weil er sie gut kennt – und nicht ganz ohne SEIN Herz sprechen zu lassen – versucht er Lydia zu einem Interview zu überreden. Das besondere an dieser Geschichte sind die Rückblenden in das Leben von Lydia. In mehreren Episoden gibt sie Einblick in Gegebenheiten aus Schule und Freizeit mit denen Lydia sich in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer Herzerkrankung auseinander setzen musste. Das spannende daran ist der Überraschungsmoment mit dem die Besonderheiten ihrer Lebensumstände in die eigentlich ganz alltägliche Situation bricht. Es wird einem beim lesen dadurch immer wieder vor Augen geführt, wie dominant die nicht offensichtliche Erkrankung das Leben eines jungen Menschen mit angeborenem Herzfehler beeinflusst. Dadurch, dass die einzelnen Episoden als Erlebnis, Erzählung oder auch in einem Briefwechsel spielen, entsteht nie langweile und der Roman bleibt von Anfang bis zum Schluß interessant und knisternd. Als sie die Möglichkeit bekommt mit einer Qualifizierung zur Bibliothekarin ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern scheint das Glück in jeder Hinsicht perfekt. Und am Ende kommt Lydia zu dem Schluß – es ist wie im wahren Leben: Du weißt doch gar nicht wohin der Zug Dich bringt. Die Geschichte ist für junge Menschen mit angeborenem Herzfehler ebenso zu empfehlen wie auch ihren Geschwistern, Freunden und Bekannten. Es hilft genau jenen zu verstehen warum ein junger Mensch mit angeborenem Herzfehler sich nichts mehr wünscht, als genau so zu sein wie alle anderen Jungs und Mädchen. Aber auch für Eltern entstehen AHA-Erlebnisse. Genau das habe ich schon erlebt wird sich so manches Elternteil mal schmunzelnd aber auch nachdenklich oder traurig beim lesen erinnern. Eine sehr persönliche Einleitung der Ärztin von Michaela Auth sowie ein Kommentar zur sozialen Integration machen das Buch zu einem Erlebnis für Herz und Verstand.

 


 

 

„……und um mich kümmert sich keiner!“

Kommentiert von Yvonne Schmid

Die Situation der Geschwister behinderter und chronisch kranker Kinder

Es gibt Bücher da, liest man die ersten 10-20 Seiten, und man überlegt sich ist es das überhaupt wert? Dann gibt es Bücher, von denen kommt man nach den ersten 5 Seiten nicht wieder los.
Genau so eins ist das Buch von Ilse Achilles „……und um mich kümmert sich keiner!“ Die Situation der Geschwister behinderter und chronisch kranker Kinder. Es wird in diesem Buch sehr anschaulich
aus verschiedenen Perspektiven die Situation in einer Familie und vor allem der Geschwisterkinder dargestellt, wenn Zuwachs durch ein behindertes Geschwister kommt. Es gibt daneben
Informationen zu sozialen Hilfen und wichtige Hinweise zu rechtlichen Aspekten.
Die Autorin zeigt unter anderem in Interviews mit betroffenen Kinder, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, wie jeder seine Situation und Beziehung mit dem behinderten Geschwister und den Eltern beschreibt. Viele Kinder entwickeln regelrechte Antennen. Sie bemerken sofort, wenn es uns nicht gut geht, weil das Geschwisterkind krank ist oder gerade eine schwere Zeit durchmacht. Sie nehmen sich total zurück, ohne dass wir’s richtig bemerken. Es wird auch angesprochen, wie sich Geschwisterkinder entwickeln. Oft wählen sie einen Beruf im sozialen Umfeld bzw. entwickeln eine hohe soziale Kompetenz.

 
Ebenso gibt sie Tipps, wie unsere „gesunden Kinder“ einen Anspruch auf alleinige Unternehmungen haben, ob mit uns Eltern oder allein mit anderen sog. „Betroffenen“. Es werden Geschwisterseminare und eigene Freizeitangebote für Geschwisterkinder besprochen. In denen haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Sorgen und Ängste loszuwerden sowie andere Kinder
kennen zu lernen. Dies ist sehr wichtig, so die Autorin damit auch sie bemerken -ich bin nicht allein.
Ganz besonders gilt dies für ältere Geschwister. Ausführlich wird auch der „Familienentlastende Dienst“, seine Zeilsetzung und die Antragswege vorgestellt. Hierdurch haben sich bereits
viele Familien eine kleine und wichtige Verschnaufpause verschafft. Eine ganz ungewohnte Situation beschreibt die Autorin wie es für die Geschwister ist, wenn der Bruder oder die Schwester auszieht. In die eigenen vier Wände, eine Wohngemeinschaft oder in ein Heim zieht. Damit ändert sich die gesamte familiäre Situation erheblich. Ebenso wird auch auf das Thema Eltern-Paar Beziehung eingegangen. Dabei werden die Probleme und Spannungen aufgegriffen, die in einer Partnerschaft durch ein Kind mit Handicap entstehen können. In sehr einfühlsamen Interviews sprechen Paare oder einzelne Partner über ihre Situation, das Erlebte und wie sich die Partnerschaft entwickelt hat. Ein Fazit hieraus lautet: Es ist sehr wichtig, nicht zu vergessen: wir sind nicht nur Eltern!!
Auch warum ein behindertes Kind kein Einzelkind bleiben sollte, wird ausführlich besprochen. Die Angst wird immer da sein: „geht diesmal alles gut“. Trotzdem sollte man diesen großen Schritt wagen oder zumindest mal ins Auge fassen. Ein Geschwister bringt für alle Familienmitglieder eine Entspannung der Situation und andere wichtige Perspektiven. Interessant ist auch der Abschnitt
über die finanzielle Verpflichtung der erwachsenen Kinder gegenüber ihren behinderten Geschwistern. Neben der moralischen Verantwortung werden auch durch dieses Thema immer wieder Fragen aufgeworfen und Aufgaben an die gesamte Familie gestellt. Zum Abschluss würde ich sagen: ein absolut lesenswertes Buch. Man kann manche Situationen besser verstehen und manches Handeln oder bestimmte Bemerkungen unserer gesunden Kinder besser einordnen. Einen Satz möchte ich Euch allen mit auf den Weg geben, ich finde, er könnte ein Leitsatz sein:

„Wir als Eltern müssen nicht perfekt sein, es reicht wenn wir gut sind.“